Ein Besuch im Internierungslager Frøslev/Dänemark

Während des 2. Weltkrieges war Dänemark von deutschen Truppen besetzt. Formell herrschte aber kein Krieg zwischen Dänemark und dem Deutschen Reich und Dänemark wurde als ein unabhängiges und selbständiges Land angesehen. Deshalb gelang es den dänischen Behörden 1944 das Fröslevlager zu "etablieren". Das Lager wurde eingerichtet,  um weitere Deportationen von dänischen Staatsbürgern in die deutschen Konzentrationslager zu vermeiden.
Die ersten 750 Gefangenen kamen am 13. August 1944 im Lager an. Von der Errichtung des Lagers bis zum Kriegsende Anfang Mai 1945 waren hier 12.000 Dänen inhaftiert.
Es erfüllte leider nicht ganz seinen Zweck, denn entgegen den Vereinbarungen deportierten die Deutschen etwa 1.600 Gefangene aus dem Fröslevlager in die Konzentrationslager in Deutschland. Rund 230 der deportierten Gefangenen starben in den deutschen Konzentrationslagern.
Kurz nach der Befreiung des Lagers am 5. Mai 1945 wurde der Name des Lagers in "Faarhuslager" abgeändert und als ein reines Internierungslager für Personen, die mit den deutschen Besatzern kollaboriert hatten und nun auf ihre Prozesse warteten, betrieben.
1949 übernahm das dänische Militär das Lager und nutzte es unter dem Namen "Pattburglager" als Kaserne. Im Jahre 1969 richtete man dort das Museum/Freilichtmuseum "Fröslevlager" als historisches Denkmal ein.

Wer einmal in der Nähe der Grenze zu Dänemark ist, sollte unbedingt die Gelegenheit für einen Besuch des "Fröslevlagers" nutzen. Hier sieht der Besucher ein komplettes und intaktes Gefangenenlager aus der Zeit des Dritten Reiches und man spürt förmlich den Hauch der Geschichte auf dem Gebietes des ehemaligen deutschen Nordschleswigs (1920 an Dänemark).
Erlebbar wird die Geschichte des Lagers und der deutschen Besetzung Dänemarks durch die Ausstellungen in den verschiedenen Baracken.
Auch für Fotografen bietet das Außenareal vielfältige Möglichkeiten eindrucksvolle Fotos schiessen.
Ein Besuch lohnt sich allemal.

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